Barockes Dorfkirchlein
Die Filialkirche St. Anna in
Vorbach gehörte bis 1921 zur Urpfarrei Mockersdorf. Zwar hatte das
Kloster Speinshart durch die Geschichte hindurch immer wieder
Besitzungen in Vorbach, aber nie pfarrliche Rechte. 1921 wurde der Ort
dann der neu gegründeten Expositur Oberbibrach angegliedert und fiel so
nun in die Zuständigkeit des neu aufblühenden Klosters Speinshart.
Eine erste Kirche wurde wohl im 15. Jahrhundert errichtet. Es war ein
einfacher Saalbau. In der Reformationszeit zog der Kalvinismus in der
"Oberen Pfalz" ein und sorgte wohl auch in Vorbach für die Entfernung
der spätmittelalterlichen Innenausstattung. Ende des 16. Jahrhundert
wird lediglich noch von einem Kruzifix und einigen gemalten Bildern in
der St. Annakirche berichtet. Nach der Rekatholisierung entstand der
Wunsch nach einem neuen Kirchenbau. Der Amberger Wolfgang Dietzenhofer
wurde als Baumeister herbeigerufen. Neben der Erweiterung des
vorhandenen Mauerwerkes setzte man auch neue Fenster ein und versah den
Bau mit einem neuen Dachstuhl, der heute noch erhalten ist. Bis 1707 war
die Kirche wieder in einem guten Zustand. Die Altäre wurden vom
Kemnather Schreiner Ignaz Schricker neu gerichtet und vom Maler Martin
Wild, (aus der Malerfamilie Wild von Auerbach) ebenfalls aus Kemnath,
neu gefasst. Wild fertigte damals auch ein neues Altarblatt. Um 1760
entfernte man diesen Altar und ersetzte ihn durch einen neuen, der heute
noch steht. Bei diesem Altar sind allerdings die Künstler nicht bekannt.
Denkbar sind aber der Schreinermeister Eckmann und wiederum der
Kemnather Maler Martin Wild.
Um 1733 kam es wohlmöglich zu einem Wasserschaden an der flachen
Holzdecke - zumindest musste diese damals entfernt werden und wurde
durch eine stuckierte Spiegeldecke ersetzt. Auch hier sind die Künstler
der Stuckaturen und der Malerei nicht bekannt. Mit großer
Wahrscheinlichkeit war es aber Martin Wild, der die beiden Fresken im
Langhaus und das kleinere im Chor fertigte.
Die letzte Baumaßnahme fand 1980 statt. Damals wurde das Langhaus nach
Westen erweitert und der Innenraum grundlegend renoviert. Schließlich
kam 1987 noch einen neue Orgel, sodass sich die Filialkirche St. Anna in
Vorbach heute als ein würdevoller Kirchenraum präsentiert. |
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